Auch Thomas Salzer unterstreicht die Bedeutung einer dritten Piste für die wirtschaftliche Attraktivität der Region. Man solle sich fragen, ob es in Österreich nur ein Ziel sein soll, einen Beitrag zur Verhinderung einer Klimakatastrophe zu leisten, oder ob man sich nicht auch klar dazu bekennen sollte „dass es hier ein Wirtschaftswachstum gibt, dass es hier Beschäftigung gibt, und dass es hier Wohlstand gibt?“
Magdalena Heuwieser hebt dahingehend hervor, dass es einen großen Unterschied zwischen Wohlstand und dem „guten Leben“ gibt, in Österreich und weltweit. Zu meinen, dass dieses nur durch Wettbewerb und Wachstum zu erreichen ist, ist dogmatisch, und lässt außer Acht, dass neoliberale Wirtschaftheorie nur eine Theorie ist, und nur eine von vielen. Eine geplante Festschreibung von Wachstum in der Verfassung ist erschreckend und rechtsstaatlich äußerst bedenklich. Man muss sich hingegen verstärkt fragen, welche Bereiche nicht mehr wachsen sollten ,und welche Bereiche im Gegenzug schon. So müsse man auch hinterfragen, ob die angepriesenen Arbeitsplätze, die durch die dritte Piste geschaffen werden sollen (und deren Ausmaß im übrigen umstritten ist) in einem nachhaltigeren Sektor ebenso möglich sind.
Auch Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen, unterstreicht, dass die Infrastrukturentscheidungen, die jetzt getroffen werden, darüber entscheiden ob die in Paris vereinbarten Klimaziele bis 2050 erreicht werden oder nicht, da solche großen Projekte eine lange Lebensdauer haben.
„In erster Linie leiden wir unter der Situation am Arbeitsmarkt“ betont hingegen Roman Hebenstreit. Daher seien Projekte, die Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand fördern, aus Sicht der Gewerkschaft begrüßenswert. Investitionen in Infrastruktur würden Arbeitsplätze schaffen, das sei Realität. Und nur mit Wohlstand würde auch die ökologische Akzeptanz wachsen.